Description
Freischwinger S34 für Thonet
Original Vintage Mart Stam für Thonet Freischwinger S43 mit Armlehnen in schwarzem Kernleder. Design um 1926, produziert von Thonet in den 1980er Jahren mit Signatur und Echtheits-Zertifikat von Thonet.
Maße H 57cm B 64cm T 84cm
Preis um 480,00 Euro / Stuhl
MEISTERSTÜCKE DER EINFACHHEIT: DIE FREISCHWINGER S 33 UND S 34
Kubische Form, klare Gestalt, feine Proportionen, schwingende Bewegung: Mit den evolutionär perfektionierten Freischwingern S 33 und S 34, die zu den ersten ihrer Art gehören, verbinden sich heute Zeitgeist und Traditionsbewusstsein. „Warum vier Beine, wenn zwei ausreichen“, schrieb der Künstler Kurt Schwitters 1927, als er die ersten Freischwinger der Möbelgeschichte erblickte. Die beiden Stühle S 33 und S 34 sorgten bei der 1927 eröffneten Werkbundausstellung auf dem Weißenhof in Stuttgart für viel Aufsehen. Bereits ab 1925 hatte Mart Stam mit dünnen Gasleitungsrohren experimentiert, deren Winkel er zunächst mit Flanschen verband, wie sie Klempner verwenden. Als Weiterentwicklung schuf Stam das Prinzip frei kragender Stühle, die nicht mehr auf vier Beinen ruhten – ein Konstruktionsprinzip, das in seiner formalen Zurückhaltung zu einem wichtigen Baustein in der Geschichte des modernen Möbeldesigns wurde. Seine Freischwinger S 33 und S 34 waren mehr als nur sachlich gestaltete Einrichtungsgegenstände, sie gehörten zum revolutionären Gesamtkonzept einer neuen Architektur- und Lebensauffassung.
Copyright: Mart Stam
Mart Stam (1899–1986), geboren in Purmerend (Niederlande), war Architekt und Designer, dessen Arbeiten das moderne Möbeldesign nachhaltig prägten. Nach einer Ausbildung zum Tischler und Zeichenlehrer arbeitete er in den Niederlanden, Berlin und der Schweiz in namhaften Architekturbüros wie bei Max Taut und Hans Poelzig.
1924 gründete er mit Hans Schmidt die avantgardistische Zeitschrift „ABC“. Sein rationaler Gestaltungsansatz fand in visionären Architekturstudien Ausdruck, die ihn international bekannt machten. 1925 experimentierte er mit Gasrohren und entwickelte einen stuhl ohne Hinterbeine – die Grundidee des Freischwingers war geboren. 1926 stellte er diesen erstmals bei der Werkbundausstellung „Die Wohnung“ in Stuttgart vor.
Nach Stationen in Frankfurt, Dessau (als Gastdozent am Bauhaus) und der Sowjetunion übernahm er 1939 die Leitung des Instituts für Kunstgewerbeunterricht in Amsterdam. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Direktor der Kunsthochschule Dresden und später der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee.
In den 1950er Jahren kehrte Stam in die Niederlande zurück, zog sich aber später in die Schweiz zurück. Als Erfinder des hinterbeinlosen Kragstuhls erhielt er das künstlerische Urheberrecht, das heute bei Thonet liegt.